Gedanken sind frei Kritisches So denke ich. So bin ich

22.02.2022 + 2

von Sonja Hupperich | 20. April 2022

Wenn Worte fehlen, helfen nur noch Zahlen.

Der 22.02.2022 war dieses Jahr eine Schnapszahl. Beschäftigten wir uns doch an diesem Tag fast ausschließlich mit dieser Zahl. Lustig war’s.

Zwei Tage später, seit dem 24.02.2022, ist Krieg in Europa. Russland schickte seine Truppen über die Landesgrenzen der Ukraine und zettelte damit einen Krieg mit und in Europa an.

Ich habe von Politik nicht wirklich viel Ahnung. Vor diesem Konflikt hat mich die russische und ukrainische Politik nie interessiert. Seit dem 24.02.22 sitze ich wie ein Magnet vor dem Fernseher und möchte alles über Russland und die Ukraine wissen. Zwischendurch google ich nach Informationen, um die Hintergründe zu verstehen. Ich möchte mich an Diskussionen beteiligen und nicht naiv über ein Thema reden, das die ganze Welt betrifft. War mir vorher nicht klar, was es bedeutet in der NATO zu sein oder wie viel Länder der EU angehören, bin ich jetzt ein Stück schlauer. Ich stelle mir viele Fragen. Ich gebe mir selbst Antworten. Wer und was ist Putin? Wie ist die Geschichte Russlands? Krim, Ukraine, Weißrussland und Weltmacht? Doch schlau werde ich daraus nicht. Dafür müsste ich einige Jahre russische Geschichte studieren.

Ich bin traurig. Ich bin enttäuscht, wütend und ängstlich. Leben und arbeiten doch russische Landsleute seit Jahrzehnten hier in Deutschland.

Als Krankenschwester arbeitete ich vor 25 Jahren mit russischen Kollegen zusammen. Mich interessierte es nicht, woher sie genau kamen. Sie waren einfach da. Weißrussland, Kasachstan, Ukraine und/oder Usbekistan……Sie waren meine Arbeitskollegen. Meine herzlichen, zuverlässigen, belastbaren und liebenswerten Kollegen und Kolleginnen. Sie hießen Ekatarina, Olga, Sonja, Viktor und Igor. Wunderschöne Erinnerungen. Mit ihnen zusammenzuarbeiten, war für mich eine Freude. Sie stärkten das gesamte Team mit ihrer Gelassenheit, Zuversicht und der allgemein Positiven Einstellung. Viele Geschichten von ihrem „zu Hause“ haben sie erzählt. Schöne Erzählungen über Freundschaft, Familie, Kultur und Entbehrungen. Zusammen gesungen haben wir als Kollegen auf allen Weihnachts,- Oster- und Geburtstagsfeiern. Tränen haben wir gelacht. Und kochen konnten die Mädels. Grandios!

Ich habe nur positive Erinnerungen. Und nichts, rein gar nichts, kann dieses Gefühl und meine Gedanken erschüttern!

Und trotzdem spüre ich Kräfte und Gefühle der Bevölkerung, die ich noch nie in dieser Wucht verspürt habe. Wut, Hass und Hilflosigkeit! Diskussionen für und gegen Putin. Verständnislosigkeit. Entsetzen. Gleichgültigkeit und Angst.

Was ist Putin für ein MENSCH?

Was wird werden?

Aus der Ukraine?

Aus Russland?

Aus Europa?

Und was wird werden aus den Menschen, die in diesem Jahrhundert noch einen Krieg erleben müssen? Was wird aus den verletzten Seelen und den getöteten Vätern und Söhnen? Was wird aus den Müttern? Was wird aus deren Kindern? Ich mag mir es gar nicht vorstellen…..

Was bleibt mir im Moment? Die Zuversicht und Hoffnung, dass Putin einlenkt und sich auf die einzige wahre Seite des Lebens schlägt: FRIEDEN und LIEBE.

 

 

 

 

 

 

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